Nach einem gewaltigen Frühstück und der Beendigung meines Beitrags verließ ich Karakal. Doch schon um 16 Uhr brauste ein heftiger Wind auf, der in ein Gewitter mündete. Ich fand eine überdachte Bushaltestelle, wo mich wenig später ein Bauernehepaar, das mit ihrem Pritschenwagen vom Feld kam, herzlich zu sich einluden.

Letztlich blieb ich über Nacht und wurde noch abends und morgens bewirtet, ein guter Kanten selbstgebackenes Brot als Wegzehrung eingepackt.

Auf den Dörfern gibt es kein fließendes Wasser, Im Garten steht ein kleiner Bretterverschlag mit Wellblechdach, innen 2 krumme Bretter die einen Spalt auflassen, das Plumpsklo.

Ganz einsam liegt er da, das nächste Dorf 20km weit. Wer hier Dienst schiebt muss strafversetzt sein. Der Kirgiesengrenzer fragt mit einem Wort, nachdem er meine Herkunft identifiziert, hat “Football”? In meiner Not sage ich „Bayern München“. Er verzieht das Gesicht, um gleich darauf schelmisch zu grinsen, „Dortmund“ sagt, und den Daumen hebt, Nochmal die Örtlichkeit: Ich befinde mich im Nordosten Kirgistans. Ich werde noch mündlich von den Kasachen nach mitgeführten Drogen befragt und aufgeklärt, dass dies verboten sei.

Knapp 100km sind es bis zu Scharyn Canyon, durch karges Gebirge, durch Steppenlandschaft. Die Luft ist unglaublich klar. Dörfer tauchen wie eine Fata Morgana auf, obwohl sie noch 20km entfernt ist.

Ich entschließe mich ein Stück zurückzufahren und den Kaindysee zu besuchen. das sind 90 km hin und 90 zurück.

Auf dem Weg dorthin fahre ich an blühenden Magerwiesen vorbei, die Imker wissen auch was sie haben.

Hanf wächst überall am Straßenrand

Der Kaindy ist ein touristisch sehr beliebter Bergsee. Auf dem letzten 10 km Anstieg entlädt sich ein Gewitter über mir, in der Folge, dass sämtliche Besucher Reißaus nehmen und ich ganz allein die Stille des Sees genießen darf.

Der Kaindy entstand im letzten 1911 durch einen Erdrutsch, ausgelöst durch ein Erdbeben, so dass eine Talsperre entstand. Der ursprüngliche Wald aus Tienshan Fichten wurde zum skurrilen Unterwassserwald.

Von hier bis Almaty sind es ca. 300km

Zum Glück gibt es nur eine kleine Steigung, deutlich mehr bergab und lange Ebenen.

Ich nächtige in der Steppe, fahr einfach von der Straße ab und hinein. Es gibt nicht den geringsten Schutz, keinen Busch, nur etwas Gras und viel Sand.

Durch eine Schlucht, dann bin ich auf den letzten 150km nach Almaty.

Diese Ebene ist sehr fruchtbar. Obst und Gemüse wird kultiviert, grad ist Aprikosenernte.  Begrenzt im Süden vom zailyisky Alatau dessen höchster Gipfel knapp 5000 misst. Im Norden kann ich gelegentlich den Balquash Sees. Er ist über 600 km lang, hat aber nur eine mittlere Tiefe von 6 Meter.

Ein Atomkraftwerk am Balquash See

Im Dezember hat Kasachstan die Genehmigung für ein Atomkraftwerk mit diesem Standort entschieden. Es ist jedoch so, dass sehr viel Wasser des Zuflusses für den abflusslosen See aus China ankommt. China hat in ihrer Region begonnen intensive Landwirtschaft zu betreiben und benötigt viel Wasser zur Bewässerung. Der Brackwassersee Balquash beginnt zu versanden. Zwar hat Kasachstan China das Angebot Lebensmittel gegen Wasser unterbreitet, China hat darauf nicht mal geantwortet, obwohl Kasachstan für die neue Seidenstraße entscheidend ist.

Man darf gespannt sein, ob das AKW ans Netz geht.

Kasachstan erlebt eh eine Umbruchphase, Aber davon und über Almaty im nächsten Beitrag.

Jedenfalls bin ich in Almaty angekommen und hab mich für 3 Tage in einem Hostel mit einem kuriosen Namen eingemietet.

Lieber Mitradler:

Bitte beachtet auch den Menüpunkt, „Der gute Zweck“. Es ist nicht die Reise, die hätt ich auch so unternommen, sondern die Arbeit an der Website zusammen mit meinem Sohn Johannes zu Hause. die einen projektbezogenen Erlös zugunsten des LBV s erwirken soll.
Deshalb…..

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